Drei Wahrheiten, die ich auf der Reise wiederfand

In die Welt ziehen, um sich selbst zu finden: Für manche ist das eigene Ich das Ziel einer langen Reise. Diese Motivation habe ich für unseren Europatrip nicht. Ich möchte einfach nur schöne Gegenden entdecken, neue Leute kennenlernen und was erleben – meine in den letzten paar Jahren klein gewordene Welt wieder etwas größer machen.

Aber: Ob ich will oder nicht, so eine lange Reise bringt einige Erkenntnisse mit sich. Die drängen sich förmlich auf. Hier drei Wahrheiten, an die mich die Reise erinnert hat und die sich leicht und schön und wunderbar und so gar nicht tiefgründig anfühlen.

Geschenkt

Money rules the world – für viele Teile der Gesellschaft mag das gelten. Geld, Gewinn und Effizienz spielen im Arbeitsleben eine große Rolle. Wenn man aber von Ort zu Ort durch die Welt gondelt, merkt man: Die meisten Menschen treibt etwas Anderes an. Gerade als Reisender bekommt man ab und zu etwas geschenkt. Man bekommt einen Ratschlag oder Hilfe, obwohl man dafür nichts bezahlt und am nächsten Tag schon wieder woanders ist. Oder man lernt Leute kennen, die ein liebevoll gestaltetes Zimmer vermieten, einfach weil’s ihnen Spaß macht. Nicht, weil sie dadurch reich werden.

Geduldig

Im Alltagsleben ist oft keine Zeit. Vor der Arbeit muss man noch drei Dinge erledigen, dann arbeitet man den ganzen Tag, danach muss man noch einkaufen, abends zum Sport oder mit Freunden treffen, obwohl man eigentlich schon müde ist. Manchmal fühlte ich mich wie eine Getriebene. Auf der Reise habe ich mehr Leute getroffen, die Zeit haben – und damit meine ich nicht Menschen, die nur reisen, arbeitslos oder Rentner sind. Nein, die Reise hat mich daran erinnert, dass es Menschen gibt, die ihr Leben in Ruhe leben. Die den Tag genießen und nicht durch ihn durch hetzen. Die Pausen machen und sich die Zeit nehmen, um mit Reisenden wie mir zu plaudern.

Ohne Worte

Klar, wer Sprachen lernt, hat es auf Reisen leichter. Dennoch: Über viele Dinge kann man sich auch ohne Worte oder mit nur wenigen Worten austauschen. Auch daran hat mich die Reise erinnert. Wenn man mit jemanden auf einer Wellenlänge ist, egal aus welchem Land man kommt, versteht man sich oft auch ohne lange Reden. Es war gar nicht so einfach, unserer Vermieterin in Coimbra die Idee meines Buches auf Englisch zu erklären. Sie hat aber sofort verstanden, was ich schreiben und sagen möchte. Da war ich echt ein bisschen baff. Auch hat mich dieses Erlebnis daran erinnert, dass man zwar unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Lebensgeschichten haben kann (sie kam aus Ägypten), aber die gleichen Ideen, Gedanken und Wünsche einen verbinden.

Was habt ihr auf Reisen gelernt? An welche schönen Dinge wurde ihr erinnert?

Schreibt mir gerne: inga@ingawolter.de

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